Portrait- Serie
Entstanden von 1993 -1995.„A photograph of a person is only a portrait if it captures
the personality and essence of the subjekt.“
Philippe Halsman
Der Titel dieser Portraitserie/Semesterarbeit lautet:
„Meine Selbsterfahrung ist im wesentlichen die Erfahrung von Beziehungen, in die ich einbezogen bin.“
Nachstehend Auszüge zu dem Text, den ich damals dazu geschrieben habe:
Das Porträt, das Abbild eines Menschen, hat im Abendland seit dem 4. Jahrhundert v. C. Tradition.
Mit der Erfindung der Photographie entstand die Auffassung, es gäbe ein Mittel zur exakten
Abbildung der Realität. Photographien vermitteln zwar wesentlich eindringlicher als Texte es
können, einen Eindruck von einer Zeit, einer Welt und von Ereignissen, die von dem ursprünglichen
Ort und seiner Zeit abgelöst sind. Wenn wir jedoch diese Bilder mit der Realität vergleichen,
stellen wir fest, dass das eine mit dem anderen nur bedingt zu tun hat. Und doch sind es
die Photographien, die wie kein anderes bildnerisches Medium die Kultur und Sozialgeschichte
unserer Gesellschaft reflektieren. Photographien sind materialisierte Außenweltwahrnehmungen.
Unser Weltbild, unsere Sicht der Wirklichkeit, ist in einem beträchtlichen Maße das Ergebnis
photographisch vermittelter Sekundärerfahrung. Sehen heißt auswählen, wir nehmen nur das
wahr, was wir betrachten und so wie wir unsere äußere Welt wahrnehmen, wird unser Erleben
insgesamt bestimmt. Diese Annahme hat ihre geistige Grundlage in der Philosophie eines David
Hume (1711-1776). Für ihn waren die Eindrücke, die der Mensch von der Außenwelt empfängt, die
Grundlage aller menschlichen Erkenntnisse. Wir sind in unserem alltäglichen Leben ständig mit
Bildern/Photographien konfrontiert, wir leben mit und in Bildern, sogenannte Portraits von Menschen
finden sich überall. Die Photographie ist zu einem Medium geworden, das vollkommen frei
und undisziplinierter gebraucht wird. Bei keinem anderen Medium ist das vergleichbar der Fall.