Der Spiegel zu den Ereignissen vom 14. Juni 1988:

Im Rahmen der EM 1988 sollten die Teams aus den Niederlanden und England im Düsseldorfer Rheinstadion gegeneinander antreten. Die Sicherheitskräfte hatten schon mit einem etwas härteren Auftreten der englischen Hooligans gerechnet, was dann aber in der Nacht zuvor und am Spieltag selbst geschah, übertraf alle Befürchtungen. Dabei waren es nicht einmal die Engländer, die allein für die große Schlacht verantwortlich waren.

In der Bahnhofshalle treffen 300 bis dahin friedliche Engländer auf rund 150 Deutsche, darunter Schlägertrupps der „Gelsenszene“ und der „Borussenfront“. Nach wenigen Minuten gleicht das Terrain einem Schlachtfeld.
Eine Panne der Polizei hatte den Krieg der Fans ermöglicht. Die Beamten observierten einen Schnellzug aus dem Ruhrgebiet; den folgenden Sonderzug, der deutsche Fans vom Spiel in Gelsenkirchen in die Landeshauptstadt brachte, hatten sie nicht auf ihrer Liste.
Auf dem Weg in die Altstadt schlagen Deutsche und Engländer dann, einmal in Fahrt, auf alles, was ihnen begegnet. Auf der Karlstraße schmeißen sie als erstes das Schaufenster einer griechischen Bank ein, in der Grupellostraße ist es eine Nachtbar, zwischendurch demolieren sie rund 30 Autos. Drei Stunden braucht die Polizei, um die Situation in den Griff zu bekommen. Dann ist sicher: Die „Invasion of Germany 1988“, auf T-Shirts angekündigt, hat stattgefunden.

Die Wirte in der Altstadt waren verunsichert und ließen ihre Geschäfte lieber geschlossen.

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